Umweltfreundliche Pflanzenschutzmittel
Ein Beispiel für eine langjährige erfolgreiche Forschungszusammenarbeit stellt die Kooperation von Professor Dr. Claus Jacob - Bioorganische Chemie - und einer englischen Firma dar, die neue umweltfreundliche Pflanzenschutzmittel auf Knoblauch- und Zwiebelbasis herstellt. Da das kooperierende Unternehmen über keine eigene Forschungsabteilung verfügte, erfolgte die Analyse der wirksamen Inhaltsstoffe und die Untersuchung der genauen Wirkmechanismen gegen die Schädlinge in den Forschungslabors in Saarbrücken.
Das englische Unternehmen produzierte bereits seit Jahren aus schlechtem und daher eigentlich unverkäuflichem Knoblauch und Zwiebeln antimikrobielle Sprays und Granulate, die in der ökologischen Landwirtschaft erfolgreich gegen Schädlinge eingesetzt werden. Während es dem Unternehmen schon früh möglich war, landwirtschaftliche Abfälle „zu veredeln“ und anschließend die Wirksamkeit ihrer Produkte zu belegen, verfügte es über keine eigene Forschungsabteilung, so dass dort vor Ort weder die wirksamen Inhaltsstoffe ihrer Erzeugnisse noch deren genauer Wirkmechanismus gegen die Schädlinge untersucht werden konnten. Die erforderliche chemische und biologische Analytik konnte schnell und unkompliziert in den Forschungslabors der Universität des Saarlandes erfolgen. Dabei konnten sowohl die aktiven Inhaltsstoffe mit modernsten analytischen Verfahren identifiziert und charakterisiert, als auch deren Wirkweise gegen die Schädlinge durch eine „intrazelluläre Diagnostik“ im Einzelnen untersucht werden. Die Untersuchungen zeigten, dass diese Präparate gegen menschliche Zellen unwirksam sind und mit einer Gefährdung höherer Organismen nicht zu rechnen ist. Gleichzeitig konnte die Wirksamkeit der Produkte verbessert und die Produktpalette erweitert werden. Zwischenzeitlich hat das Unternehmen eine eigene Forschungsabteilung aufgebaut, die von einem ehemaligen Doktoranden der UdS geleitet wird. Im Rahmen der Forschungskooperation konnten neue, sowohl wissenschaftlich als auch praktisch relevante Fragestellungen bearbeitet werden. So hat diese Zusammenarbeit nicht nur landwirtschaftlich Früchte getragen, sondern die Partner konnten miteinander auch finanzielle Unterstützung für gemeinsame Projekte durch die EU und den DAAD ernten.
Weiterführende Informationen zu den Forschungsbereichen von Prof. Jacob finden Sie hier.