Feinstbearbeitung – Präzisionshonen von Bohrungen
Honen bezeichnet ein Feinstbearbeitungsverfahren, welches insbesondere am Ende einer Prozesskette zur Bauteilherstellung zum Einsatz kommt. Die gehonten Oberflächen stellen eine fertige Funktionsoberfläche dar, deren Aufgabe bei einer mechanischen Bauteilbeanspruchung im Gleiten, Dichten und Führen liegt. Hieraus resultieren sehr hohe Anforderungen an die Maß-, Form- und Oberflächenqualität. Die dabei erreichbaren Fertigungstoleranzen liegen häufig im Submikrometerbereich. Charakteristisch für den Honprozess ist die Überlagerung von drei simultan ablaufenden Bewegungskomponenten; eine Hubbewegung in axialer Werkzeugrichtung, eine Rotationsbewegung in tangentialer Werkzeugrichtung und eine radiale Zustellbewegung. Infolge der vorliegenden kinematischen Verhältnisse bildet sich auf der gehonten Oberfläche eine Kreuzschraffur mit definierten Rauheitseigenschaften und sehr guten Traganteilswerten. Die Anwendungsbereiche des Honverfahrens umfasst der Automobil- und Fahrzeugbau, die Hydraulik- und Pneumatikindustrie und die Luft- und Raumfahrt. Das übergreifende Ziel der gemeinsamen Forschung ist die Entwicklung von Methoden und Maßnahmen zur Steigerung der Genauigkeit beim Honen durch Optimierung von konstruktivem Aufbau der Maschinen, Werkzeuge und Vorrichtungen, sowie der Steuerungstechnik und Prozessführung. Im Zuge der Forschungskooperation, die seit Ende 2009 besteht, wurde dem Lehrstuhl für Fertigungstechnik eine 1-Spindel-Honmaschine zur Durchführung von Versuchen bereitgestellt. Das Unternehmen wurde 1959 in Nürtingen gegründet und ist der führende Spezialist für die Technologie Honen und mechanisches Entgraten.
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