Halbzeuge aus metallischer Massivgläsern

Ziel der dreijährigen Forschungskooperation von Professor Dr. Ralf Busch, Lehrstuhl für Metallische Werkstoffe an der Universität des Saarlandes, und der Heraeus Holding GmbH war die Entwicklung von sogenanntem Halbzeug zur Herstellung von Gegenständen aus metallischem Glas. Hierbei handelt es sich um Rohlegierungsformen, wie zum Beispiel Stangen, Blechen oder Pulvern, die dann anschließend von einem Anwender zu fertigen Produkten weiterverarbeitet werden.

Metallische Massivgläser zeichnen sich durch eine hohe Festigkeit und Elastizität in Kombination von Verschleiß-, und Korrosionsbeständigkeit aus. Außerdem lassen sie sich, anders als konventionelle Metalle, wie Kunststoffe einfach verarbeiten. Sie sind zum Beispiel ideal als robuste, hauchdünne Gehäuse für elektronische Geräte (z.B. Smartphone, Smartwatch). Um jedoch größte Stückzahlen herstellen zu können, muss die Verfügbarkeit von vielen Tonnen der Rohlegierung in Form von sogenanntem Halbzeug gewährleistet sein. Die Kooperation zwischen dem Lehrstuhl für Metallische Werkstoffe und der Heraeus Holding GmbH hatte das Ziel, den erfolgreichen Prozess der Herstellung der metallischen Gläser im Labor auf einen Industriemaßstab hochzuskalieren. Hierbei war es besonders wichtig, die im Labormaßstab erzielte Qualität auch bei großen Legierungsmengen zu realisieren. Das Projekt beinhaltete sowohl die Optimierung der Herstellungstechnologien als auch der chemischen Legierungszusammensetzung. Den Arbeiten lag eine Zr-Cu-Al-Nb Legierung zugrunde, die am Lehrstuhl für Metallische Werkstoffe an der UdS entwickelt und die exklusiv an die Heraeus Holding GmbH auslizensiert wurde. Das Unternehmen wurde 1951 in Hanau gegründet, es hat einen Produktumsatz von 3,6 Mrd € und einen Edelmetallhandelsumsatz von 13,5 Mrd€. Es ist somit eines der 10 größten Familienunternehmen Deutschlands.

Weiterführende Informationen zu den Forschungsbereichen von Prof. Busch finden Sie hier.

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