Wettbewerb: Zwei Firmengründer der Saar-Uni erkunden Chancen auf US-amerikanischen Markt

Gleich zwei junge Firmen des Starterzentrums der Saar-Universität sind von der Deutsch-Amerikanischen Außenhandelskammer zu einer fünftägigen Informationsreise Anfang Dezember nach New York eingeladen worden. Dabei wird es um ihre Chancen auf dem US-amerikanischen Markt gehen. Das Software-Unternehmen Testfabrik hat ein Verfahren entwickelt, um automatisch Web 2.0-Anwendungen zu prüfen. Die Design-Firma Okinlab bietet ihren Kunden mit einer 3D-Webanwendung die Möglichkeit, Möbel individuell zu gestalten und direkt anfertigen zu lassen. Für die Teilnahme haben sich die Jungunternehmer in einem bundesweiten Wettbewerb durchgesetzt und mit ihren Geschäftsideen eine amerikanische Jury überzeugt.

An der Reise werden insgesamt 15 deutsche Start-up-Firmen teilnehmen. „Wir möchten potentielle Partner oder Sponsoren kennenlernen, die sich für unsere Arbeit interessieren“, sagt Bernd Pohl, Geschäftsführer der Testfabrik AG. Alessandro Quaranta von Okinlab ergänzt: „Außerdem erfahren wir mehr über den amerikanischen Markt, etwa welche rechtlichen Aspekte wichtig sind oder welche Marketingstrategien dort funktionieren.“ Darüber hinaus erhalten sie Einblick in die New Yorker Gründerszene. „Die Reise soll uns helfen, eine passende US-Strategie für unsere Unternehmen zu entwickeln“, so Pohl weiter.

Die Testfabrik ist eine Ausgründung des Informatik-Lehrstuhls von Professor Andreas Zeller, die im Starterzentrum der Universität angesiedelt ist. Die Informatiker um Bernd Pohl haben die Software „Webmate“ entwickelt, mit der sich die korrekte Funktionsweise von komplexen Web 2.0-Anwendungen in sämtlichen Browsern automatisch testen lässt. Webmate löst damit ein Problem, an dem viele Betreiber von Online-Anwendungen verzweifeln. Die Anwendung wurde bereits vom Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen von EXIST-Forschungstransfer gefördert, siegte beim Businessplan-Wettbewerb 1,2,3Go sowie dem „Gründerwettbewerb – IKT Innovativ“. Alleine in Deutschland schätzen die Gründer das Marktpotenzial auf 120 Millionen Euro jährlich.

Ebenfalls im Starterzentrum hat das Architektur- und Design-Unternehmen Okinlab seinen Sitz. Die Firmengründer Nikolas Feth und Alessandro Quaranta haben eine Anwendung entwickelt, mit der Kunden ihre Möbel individuell gestalten und direkt anfertigen lassen können. Mit Hilfe einer intuitiven 3D-Benutzeroberfläche kann jeder das virtuelle Modell des Möbelstücks frei verändern und spielerisch an die individuelle Ergonomie anpassen. Von den Modellen lassen sich dabei leicht die Fräsdaten automatisiert erstellen. Mit hochmodernen computergesteuerten Fräsen werden dann auf Wunsch individuelle Freiform-Möbel und Einrichtungskonzepte nach Maß produziert. Diese Geschäftsidee wurde im März diesen Jahres im „Gründerwettbewerb – IKT Innovativ“ mit einem der Hauptpreise ausgezeichnet.

Pohl und Quaranta werden bei ihrer Reise finanziell unterstützt von der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer (KWT) der Saar-Uni sowie der saarland.innovation&standort e. V. (saar.is).

Hintergrund

Mit ihrem Strategiekonzept „Gründer-Campus Saar“ wurde die Universität des Saarlandes Anfang 2013 im EXIST-Wettbewerb des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie als eine der drei besten Gründerhochschulen in Deutschland ausgezeichnet: Sie erhielt den Titel „EXIST-Gründerhochschule“ und wird mit rund 2,7 Millionen Euro Bundesmitteln gefördert, um die Zahl der Firmengründungen an der Universität zu steigern. Außerdem soll der Unternehmergeist von Studenten und Wissenschaftlern gefördert werden. Der Gründer-Campus Saar wird von der KWT betreut. Diese unterstützt unter anderem Unternehmensgründungen und stellt den Start-ups professionelle Infrastruktur in den Starterzentren der Universität zur Verfügung. Dort wurden bislang 273 Firmen mit rund 1.500 Arbeitsplätzen gegründet.

 

Weitere Informationen:

testfabrik.com

www.okinlab.com